Die Hochwassersituation im Bereich der Schlei hat sich durch den vom Klimawandel verursachten Anstieg des Meeresspiegels innerhalb der letzten Jahre dahingehend verschärft, dass sich an der Mündung der Schlei im Bereich der Lotseninsel, verursacht durch die Sturmflut Anfang 2019, ein Durchbruch gebildet hat. Dieser führt dazu, dass das Ostseewasser schneller in die Schlei fließt und es dadurch an den schmalen Stellen der Schlei zu einer teilweise gefährlichen Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit und an den Ufern zu schnelleren Überflutungen kommt, weil die Schlei eine Binnenförde ist und das Ostseewasser am Ende der Schlei nicht wieder hinaus fließen kann.
Damit die Schlei-Anrainer in die Lage versetzt werden, schnell auf eventuell drohende Überflutungen zu reagieren, wird mit diesem Projekt unseres Vereins Nucleon e. V. ein Hochwasser-Früherkennungssystem für die gesamte Schlei geschaffen, welches mit Pegel-Messsensoren, der LoRaWAN Infrastruktur und einem visualisierten, im Internet verfügbaren Portal den Anrainern eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe zur Seite stellt. Die im Portal zusammenlaufenden Hochwasser-Messdaten der gesamten Schlei ermöglichen es auch dem Laien, sich jederzeit ein aktuelles Bild der Lage zu verschaffen.
Ein weiteres Ziel dieses Projektes ist ein Monitoring System für die Schlei, welches neben den Pegelständen auch die großflächige Überwachung der Wasserqualität umfassen wird. Da wir diese Ziele nicht ohne Partnerschaften erreichen können, werden wir weiterhin unsere Vernetzung erweitern. Zur Zeit bemühen wir uns um weitere Kooperationspartner, um dem Projekt eine stabile Basis zu geben. Darunter sind neben der Schleswig-Holstein Netz AG auch die Hochschule Flensburg, das Fraunhofer-Institut, die Ostseefjord Schlei GmbH und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) angesprochen worden. Weitere Gespräche mit den Anrainer Gemeinden stehen aus.